Faules Osterei in der Mauszeit

Ich mag die Sendung mit der Maus!

Seit über 20 Jahren ist das wohl die Sendung schlechthin bei mir, wenn es darum geht komplizierte Sachverhalte einfach zu erklären. In all der Zeit hat die Maus Themen immer wieder großartig behandelt. Sei es die Varusschlacht mit Playmobilfiguren nachzustellen oder auch schon mehrfach, in immer wieder aktualisierter Form, die Atommaus zu zeigen und mit Tischtennisbällen und Mausfallen zu erklären, was eine nukleare Kettenreaktion ist.

Alles in allem, die Sachgeschichten sind immer erste Sahne und irgendwie immer aktuell.

Naja, nicht immer erste Sahne. Zumindest sind mir in den letzten Wochen da zwei eher dürftige Sachen ziemlich aufgestoßen.

Vor ein paar Wochen hat sich die Sendung mit der Maus an das Thema „Wo kommen die Kinder her?“ rangetraut. Im Vorspann macht man da als Erwachsener schon große Augen und ist sehr gespannt, wie sie das wohl umsetzen. Schließlich sind nicht die großen Kinder Zielgruppe sondern eher die Kleinen.

Im Comicstil und einfach erklärt wurde da beschrieben, dass es da ein armes Spermium gab, das nicht sehr helle war, aber dafür gut schwimmen konnte, weshalb genau dieses Spermium zum einen das Rennen zur Eizelle gewonnen hat und zum anderen das Kind, das daraus entstanden ist, auch gut schwimmen kann…

Ganz ernsthaft: Wenn ich schwimme, dann hat das eher den Charme eines unfreiwilligen Überlebenskampfes als etwas das man schnelles und ästhetisches fortbewegen im Wasser nennen kann… Ich bin mir aber sicher, dass das Spermium, wie auch bei allen anderen Schlecht- und Nichtschwimmern, aus dem ich dann entstanden bin höchstwahrscheinlich auch der schnellste Schwimmer war. So viel also dazu…

Jetzt zu Ostern gab es wieder eine Maus. Dieses Mal mit dem fantastischen Thema: „Woher kommt die Sache mit den Eiern und dem Osterhase?“

Und ich muss sagen, Griff ins Klo. Fazit der Sachgeschichte: Das erste Mal tauchte der Osterhase um 1750 in einer Zeichnung als Deko auf. Und dass es regionale unterschiedlich wäre da die Eier bringen würde: Storch, Fuchs, Frosch… Gezeigt auf einer Karte des heiligen römischen Reichs mit Ostpreußen und Österreich-Ungarn. Liebe Maus, ja, das war eine historische Karte… Aber die Zeiten sind vorbei.

Letztlich konnte oder wollte man das nicht so recht erklären, woher die Geschichte mit dem Hase und den Eiern kam…

…aber Moment! Ich hab da doch mal sowas gehört, von Hasen und Eiern und Ostern…

(Wer es eilig hat, kann die ersten 1:25 überspringen und dann erst lauschen…)

Also doch etwas vor 1750…

Deswegen mein Appell:

Liebe Mausmacher!

Macht bitte weiter so!

Aber nächstes Jahr, lasst das mit den Eiern und Hasen einfach den Tommy Krappweis erklären! Bitte! Und vermittelt Kindern nicht den Eindruck, dass das eines der letzten Mysterien unserer Zeit wäre!

Danke!

 

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