Eins, zwei, drei: Katzenbastelei

Eins, zwei, drei: Katzenbastelei

Catification ist das Zauberwort, wenn man eine Katze bei sich zu Hause bei Laune halten will. Das fängt bei Kratzbäumen an und geht dann über Klettermöglichkeiten, Höhlen und Spielzeug weiter. Was gerade bei Kratzbäumen immer ein Thema ist: Das exorbitante Preisschild für plüschbezogene Hässlichkeiten. Gerne in Cremefarben oder braun. Und manchmal ist man auch einfach von der Qualität enttäuscht. Bei uns hat das dann damit geendet, dass wir selber gebastelt haben.

Angefangen hat es mit einem IKEA Kallax Katzenhaus, einem überschüssigen Kratzbaumstamm und einer Platte Multiplex aus der Restekiste im Baumarkt.

Eine IKEA Kallax-Katzenhöhle auf die ein Kratzbaumstamm mit einer Liegefläche montiert wurde.

Nach anfänglichem Zögern haben die Mädels beide Ebenen voll angenommen. Besonders Fine haben wir mehr als einmal in der ganzen Wohnung gesucht bis sie uns dann aus der Höhle verschlafen angeblinzelt hat. Das teuerste daran war wahrscheinlich die IKEA Höhle. Für was vergleichbares „out of the box“ bezahlt man wahrscheinlich mindestens 80€. Das hier hat vielleicht die Hälfte gekostet. Am Ende war das auch nur der Startschuss für unsere kleine Katzenkletterwand hinter dem Sofa.

Eine Wohnzimmerwand an der mehrere Liege- und Klettermöglichkeiten für Katzen angebracht sind.

Die Liegeschale ist Paulas Lieblingsplatz um die Welt im Blick zu behalten. Geliefert wurde die Schale mit Gewindestangen und Dübeln, die ich wahrscheinlich bei den Nachbarn hätte verschrauben müssen. Die Lösung waren hier drei Regalhalter aus dem Baumarkt, die in der gleichen Form auch nochmal bei den zwei Stufen zum Einsatz gekommen sind. Der Kletterbaum rechts wurde wenig genutzt und mit dem Rest aus dem Kallax-Projekt um eine Liegefläche ergänzt. Genutzt wird er von den Mädels aber nur selten. Sonst wären es ja keine Katzen. Damit die nicht zu rutschig sind, ist oben drauf eine günstige Fußmatte aus dem Baumarkt zum Einsatz gekommen. Entweder direkt verschraubt mit der Platte oder mit Klett befestigt.

Auch wenn man auf den Fotos keine Katzen sieht, es wird fleißig genutzt. Für Unfug oder um uns eben im Nacken zu hängen und aus sicherer Höhe zu beobachten was wir da machen. Bei dem schönen Wetter sind die beiden eh lieber draußen auf dem Balkon.

Das war auch vor ein paar Wochen ein weiteres Projekt: Damit man gut die Nachbarschaft im Blick behalten kann, haben wir letztes Jahr kurz nach dem Einzug ein günstiges Holzregal als Aussichtspunkt ans Balkongeländer gestellt. Wirklich hübsch war’s nicht, also war klar dass da was Neues hin muss. Verbunden war das ganze mit dem gleichen Problem wie am Anfang schon geschildert: Das was es fertig gab, war irgendwie alles nicht so richtig hübsch. Und wenn es nicht so richtig hübsch ist, dann wird es ein Ausflug in den Baumarkt. „Günstiger“ als gekauft hat übrigens nicht geklappt. Das ist uns an der Kasse im Baumarkt dann aufgefallen.

Dafür ist es jetzt ein hübsches Katzenmöbel mit drei Etagen, die auch alle genutzt werden. Und der perfekte Platz um die gesamte Nachbarschaft im Auge zu behalten. Die Höhle und die Treppe hatten wir schon. Das Brett an der Seite hat den Nebeneffekt, dass es das ganze etwas stabilisiert. Wetterfest ist es auch, nachdem meine Frau es mit Öl eingestrichen hat. So gut Wetterfest, dass Fine es doof findet, wenn die Wassertropfen noch auf dem Holz sind, nachdem es geregnet hat.

Es muss aber nicht immer groß in Holzbauarbeiten ausarten: Die Schale neben dem Kratzbaum ist ein gutes Beispiel dafür. Paula liegt gerne auf Wiese. Was auch sonst als Streunerkatze. Wir hatten teure grüne Katzenwiese, die nur eine begrenzte Zeit gehalten, Trockenwiese, die sie auch zu Tode geliebt hat und nach dem Winter einfach durch war. Für den Bruchteil des Preises der zwei Kaufprodukte haben wir bei einer örtlichen Gärtnerei einen Quadratmeter Rollrasen bestellt, in einen Untersetzer ausgerollt und zugeschnitten. Der Quadaratmeter war am Ende so viel, dass wir was entsorgt haben, weil es sonst zu viel gewesen wäre. Paula liebt es und liegt es platt.

Genauso eine Low-Budget-Version ist auch ihre Villa im Flur. Der Amazon-Karton sollte da eigentlich nur über Nacht stehen, aber Paula ist gleich eingezogen.

Wegwerfen war also (erstmal) nicht. Also kann ich es ihr auch ein bisschen hübsch machen, dachte ich. Zwei Fenster links und rechts für den besseren Überblick. Es ist dann etwas eskaliert mit Cutter, Textmarker und Heißkleber.

Fine nutzt das auch nicht. Steht ja auch nicht ihr Name drauf. Aber sie hat es auch nicht so mit Kartons. Es muss also nicht immer ein Fuhrpark an Werkzeug sein. Manchmal reicht auch ein Bastelmesser und Farbe.

Persönlich finde ich es auch individueller was da entsteht. Und bei manchen Sachen habe ich mich auch sehr über die Qualität geärgert. Der teure „stylische“ Kletterbaum war dann (plastikfurniertes) Pressspan (wahrscheinlich MDF) während die günstige Lösung auf hübschere Multiplex-Platten setzt. Der Fummelstamm wurde vor Weihnachten scheinbar auch schnell zusammengebaut. Als Folge war das Holz wohl noch nicht ganz trocken. Der Stamm ist geschrumpft und das umwickelte Seil wurde immer loser. Man hat auch gesehen, dass der Stamm auf der Boden das Gammeln anfing. Also blieb nichts anderes übrig als den Schlagschrauber anzusetzen und alles zu zerlegen und sauber zu machen. Die Rinde war auch nur so halb entfernt worden. Die Multiplexplatte ist auch nicht die beste Qualität und nicht abgeschliffen. Meine Katzen würden sowas nicht bekommen, entsprechend ärgert mich sowas dann auch.

Ich kann also nur ganz stark dafür stimmen, euren Katzen was gutes zu tun und den nächsten Versandkarton einfach mal in eine Katzenvilla zu verwandeln. Unsere Mädels findet es zumindest cool. Und das ist für Katzen schon echt ein Kompliment.

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