Zombies würden Vulkanier essen – Die Nacht der lebenden Trekkies

GulfCon in Housten. Eine der vielen Fan-Convention der Trekkies (oder Trekker), die noch nur für Fans der Star Trek-Serien sind. Und Jim, ein Ex-Soldat mit schlimmen Erinnerungen an seinen Afghanistan-Einsatz, ist mitten drin. Aber nicht als Trekker sondern als Mitglied des Sicherheitsdienstes des Botany Bay Hotels, dass die Convention beherbergt. Für den einen ein Traum, für Jim eher ein Albtraum. Und erst Recht als sich seine Schwester und deren Freunde für das Wochenende ankündigen. Als ob er nicht schon genug um die Ohren hätte mit ausgefallenem Personal, Jugendlichen die mit Phasern die anderen Hotelgäste verängstigen oder beißenden Pantomimen.

Irgendetwas ist faul! Zumindest redet das Jims Unterbewußtsein ihm immer wieder ein… und das hat bis jetzt noch nie falsch gelegen. Und schließlich werden auch die letzten Zweifel ausgeräumt, als er einen abgetrennten Kopf im Waschbecken findet. Tatwaffe: Ein Bat’leth!

 

Nicht noch ein Zombiebuch, mögen die ersten schon stöhnen… Und für die habe ich ein klares: Jein!

Es werden alle gängigen Zombie-Klischees bedient: Der Held ist ein Ex-Soldat, der Underdog mausert sich zum Helden, geliebte Menschen werden gebissen, der Gute ist eigentlich gar kein Guter und in allem hat irgendwie die Regierung ihre Finger drin und will das ganze dann vertuschen. Als hätten die Autoren Kevin David Anderson und Sam Stall das Handbuch für Zombie-Filme, -Bücher, -Comics und -Videospiele 1:1 befolgt.

Warum also überhaupt noch lesen, wenn doch alles schon gefühlte tausend Mal da war?

Weil dieses Zombiebuch anders ist. Nicht die Zombies selber, aber der Rahmen: Eine Epidemie auf einer Trekker-Convention bei der eh alle schon ein bisschen verrückt sind (im positiven Sinne Fan-Verrückt). Das Ganze ist nicht nur mittel zum Zweck sondern parodiert amüsant die Welt der Star Trek Fans. Nicht für die Nicht-Trekker sondern für die Trekker selber. Es werden immer wieder Vorgänge und Zusammenhänge aus dem Star Trek Universum angerissen, die man nur versteht, wenn man sich mal länger damit beschäftigt hat. Es ist also ein Zombiebuch für die Fans statt über die Fans. Ohne dieses Wissen bleiben wohl die meisten Schmunzler auf der Strecke oder die teilweise eh schon sehr platten Witze kommen noch flacher rüber.

Wahrscheinlich empfiehlt es sich auch, das Buch direkt auf Englisch zu lesen. Ich hatte beim lesen zumindest immer mal wieder das Gefühl, dass die Übersetzung nicht ganz so gelungen war, abgesehen von den Zitaten aus den Filmen und Serien, die man wahrscheinlich auch eher in Englisch kennt als die deutsche Übersetzung (Sofern diese überhaupt mit der Orginalübersetzung übereinstimmt).

Wer Zombies mag und Star Trek liebt, kann bedenkenlos zugreifen! Alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen.

Die Nacht der lebenden Trekkies (Night of the living Trekkies)
Kevin David Anderson, Sam Stall
Heyne 2011
304 Seiten
ISBN: 978-3453528550
8,99 €

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