Steam für die Hosentasche

Nach mehreren inoffiziellen Sachen, gibt es Steam jetzt auch als Android-App. Ganz offiziell. Ganz von Steam.
Die Vorfreude Anfang der Woche ist mir dann aber als tonnenschwere Ernüchterung auf den Fuss gefallen.

So wirklich dolle geworden ist sie nämlich nicht die App. Oder ich hatte mir einfach mehr davon erwartet.

Es fängt schon damit an, dass die App scheinbar nur für Telefone konzipiert wurde und deswegen in Bildschirmfüllenden 10-Zoll-Hochformat einfach doof aussieht. Ich benutze für’s Surfen unterwegs eigentlich nur noch das Tablet. Weil es zum einen eine Seniorengerechte Tastatur mit schönen großen Tasten im Landscape-Modus besitzt und zum anderen weil sich die zwei Prozessorkerne doch spürbar im Betrieb bemerkbar machen im Vergleich zu meinem Mobiltelefon. Aber das ist ein anderes Thema und soll vielleicht ein anderes Mal erzählt werden.

Was kann sie also, die Steam-App?

In erster Linie kommunizieren. Man sieht, wie vom Client gewohnt, welche Freunde online sind bzw. wann sie zuletzt online waren, kann sich durch seine Gruppen browsen und die Aktivitäten seiner Freunde verfolgen. Also wie im Community-Bereich der Internet-Seite und des Clients verfolgen, wer welches Achievment freigespielt hat. Was leider nicht geht, ist das anklicken der Achievments, wie man es von Client und Internet gewohnt ist.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf dem Shopping-Bereich. Katalog, Wunschliste, Einkaufswagen und das Durchsuchen des Katalogs sollten keiner weiteren Erklärung bedürfen. Aber auch hier schlägt, gerade im Katalog, das Mobiltelefon-Layout zu. Während man die schicken Steam-Seiten vom Desktop gewohnt ist, bekommt man hier eine relativ lieblose Darstellung einer Shoppingseite geboten. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass die App zwar erkennt, dass man ein Spiel schon besitzt, das in einem kleinen Kommentar auch signalisiert aber nicht, wie vom Desktop gewohnt, den „Kaufen“-Button deaktiviert. Im ersten Moment verwirrend, auch wenn ich beim Test-Objekt Skyrim sicher nicht nochmal in die Versuchung komme es zu kaufen.

An dieser Stelle fehlt leider die berühmte Bibliothek. Sicherlich will ich kein Spiel aufrufen oder Downloaden, aber eine Übersicht darüber was ich besitze wäre schon schön. Denn auf meine Spiele, oder die meiner Freunde, komme ich gar nicht. Die Library fehlt gänzlich. Ich kann sehen was kürzlich gespielt wurde, aber wenn da in den letzten zwei Wochen nix passiert ist, dann habe ich Pech. Und auch dann eben nur das was in den zwei Wochen passiert ist bzw. sogar nur eine Auswahl.

Schön ist hingegen geworden, dass es zwei News-Feeds gibt: Zum einen der Steam-News-Feed und zum anderen die, meiner Meinung nach, etwas rätselhafte Übersetzung „Konsolidiert“. Dahinter verbergen sich nicht etwa Infos zu Konsolen oder den Aufbruch Steams die AppWelt zu erobern, nein, es sind acht Newsfeeds. Neben den Valve-eigenen Portal, TF und Left4Dead-Blogs eben unter anderem auch der von Kotaku, PC Gamer oder Rock, Paper, Shotgun.

Und damit hat sich dann die Vielfalt der Möglichkeiten der Steam-App auch schon erschöpft.

Vielleicht kommt ja noch das große Update aber ich hätte mir mehr erwartet. Sicher schlägt hier ein bisschen das schlechte Gewissen bei mir zu, von wegen dem Gaul und geschenkt und so, aber eine Anlehnung an den Client oder die Netzseite wäre schon schön gewesen. So ist es ein Steam-Communicator (Ich benutze die Chat-Funktion schon am Desktop kaum) mit Extras. Aber nichts weltbewegendes. Bleibt die Hoffnung auf Android 4.0 und dass sich dann zumindest optisch einiges tut. Und irgendwann die Librarys nachgeliefert werden…

Bis dahin werde ich wohl wenig bis gar nichts mit der App machen. Auf dem Tablet bietet es sich zu sehr an, doch eher über die Internetseite zu gehen und dort alles zu sehen statt sich mit einer abgespeckten Version abspeisen zu lassen.

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2 Comments

  1. Als ich mitbekam, dass die App erschienen ist,habe ich sie zwar gleich mal runtergeladen und installiert, aber bis jetzt noch nciht ausprobiert.

    Sicherlich eine nette Ergänzung, wenn man auf Steam eine große Freundesliste hat und dort oft kommuniziert. Bestimmt auch ganz nett, wenn man die Holiday Sales dort nicht verpassen will und ansonsten nicht dazu kommt.

    Da ic haber so schon wenig über Steam chatte ist die App für mich etwas unnötig, aber wie gesagt ganz nett. Wird mittlerweile wohl zum Trend, dass es von allen möglichen Desktop Abwendungen kleine, abgespeckte portable Varianten gibt. Mal schauen wer so alles noch bei diesem Trend mitmacht.

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