Social-Media killed the Blogger-Star
Okay, vielleicht nicht ganz so drastisch.
Kurz bevor Facebook sich selber ein Bein gestellt hat und ein kurzer Sturm im Wasserglas aufkam, dass die Timeline manipuliert wurde, hatte mich Crosas Blogeintrag und Kommentar unter meinem Blogeintrag schon lange zum Nachdenken gebracht.
Mit zunehmender Popularität von Facebook, Twitter und Co haben sich in meinem Feedreader doch einige Blogger vom aktiven in den Vorruhestand verabschiedet.
Scrollt man so durch seine (mehr oder weniger gefilterte) Timeline, stelle ich schnell fest, dass viele einfach nur noch schnell einen Artikel oder ein Video verlinken, statt ihn in den heimischen vier Wänden zu veröffentlichen.
Kurz gesagt kommen dabei, wenn’s hochkommt, ein paar hundert Zeichen rum statt ein paar hundert Worte.
Der Eipoood-Blogpost hätte sicher auch locker in ein paar Worte bei Facebook oder ein paar Zeichen bei Twitter gepasst. Schnell. Sogar noch an der Kasse.
Aber warum eigentich nicht ein bisschen Blabla außenrum, sich mal wieder Zeit für Content nehmen statt nur Content-Fastfood auf einer der bekannten Seiten zu betreiben?
Am Ende hat der Post auch nur ein paar Minuten gebraucht, aber ich habe mir wahrscheinlich länger und bewußter Gedanken drüber gemacht als in schnell ins Netz zu schmeißen.
Bloggen ist schließlich auch immer ein Prozess. Man sondert aus ob es sich wirklich lohnt darüber ein paar Worte zu verlieren oder ob das eh keinen interessiert. Gefühlt macht sich da anderswo keiner Gedanken drum. Der Klick auf Teilen geht ja viel leichter und groß Aussortieren muss man nicht. Man macht einfach.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich würde mich freuen wenn der eine oder andere Blog wieder prominenter in meinem Feedreader auftauchen würde. Vielleicht sollte man sich hin und wieder auch ins Gedächtnis rufen, dass Facebook und Twitter, auch wenn es ein öffentliches Profil ist, relativ geschlossene Gesellschaft sind.
Und, was auch ein netter Vorteil ist:
Niemand entscheidet schon vorab, was die Leser zu sehen bekommen und was nicht.
2 Comments
Kommentare sind geschlossen.
Beim Fratzenbuch den Stecker zu ziehen war eine meine besten Entscheidungen der letzten Jahre ;) Natürlich ist das vielleicht etwas radikal, und es war ja auch schon lange vor den manipulierten Timelines. Gut tut es trotzdem.
Und wie du schon geschrieben hast, in meinen eigenen Vier Wänden bestimme ich die Regeln.
Irgendwann wir das Fratzenbuch-Imperium straucheln. Ich hoffe es gibt dann immer noch genug Blogs im Feedreader…
In Vielerlei Hinsicht ist es schon Schade was da abgeht.
Ich sehe halt hauptsächlich, dass Blogger, die sonst gerne mal echt gute Beiträge gemacht haben, mittlerweile viel auf Facebook teilen und sehr wenig bloggen.
In Sachen Geburtstags/Umzugs/Mehrpersonen-Organisation möchte ich es allerdings nicht mehr missen.
Im Konglomerat ja seit ner Weile auch drin, und habe ich in letzter Zeit sehr schätzen gelernt für’s Malen, ist Instagram.
Da habe ich inzwischen einen echten Schwerpunkt auf WH40k und finde es echt interessant zu sehen was da passiert.