Modern Warfare

Die Wortgleichheit kann kein Zufall sein.

Nein, ich habe im Moment wirklich nichts anderes Spannendes zum Spielen gefunden. Und auch wenn sonst gerne Mal über die kurze Zeit des Singleplayers geschimpft wird, ich bin der Game-Industrie dankbar dafür.

So kann ich zwischen zwei Lernrunden fürs Studium auch mal die Sau rauslassen und die Story von Anfang bis Ende erleben. Mach das Mal mit einem Skyrim. Da sind das statt zwei Lernrunden eher die Lücken zwischen zwei Klausuren, die man so überbrücken kann. In unterschiedlichen Semestern.

Modern Warfare 3 also.

Der Abschluss (oder in mancher Hinsicht auch Abschuss) der Modern Warfare Trilogie.

Auch wenn der Vergleich nicht neu sein dürfte: So oder so ähnlich müsste es wohl aussehen, wenn Michael Bay ein Videospiel macht.

Im Dauerfeuer von Effekten, Skript-Action und bunten Lichtern verschwindet relativ zuverlässig das Gefühl, dass ich hier noch einmal ein Best-Of Modern Warfare erlebe. Alle heißgeliebten und gefeierten Stars der beiden vorherigen Teile sind noch einmal mit am Start. Ich darf wieder Flugzeug fliegen, platt auf dem Boden lautlos durch die Gegend robben und per Scharfschützengewehr meinen alten Erzfeind aufs Korn nehmen.

Nebenbei bekomme ich dann eine Story serviert, die eigentlich alle offenen Enden zu Ende führen soll, aber eigentlich total überflüssig ist. Wenn ich Story haben will, dann lese ich ein Buch. Oder schaue eine Soap, denn die haben teilweise mehr Gehalt.

Und so lässt mich MW3 doch ein bisschen angesäuert zurück. Technisch kann man dem Spiel keinen Vorwurf machen, auch wenn Hamburg, Paris, New York und Berlin für mich optisch keinen großen Unterschied gemacht haben, was aber auch am Zustand der Städte liegen könnte, in der Disziplin liegt MW3 ganz weit vorne. Es sieht gut aus, steuert sich gut und hört sich meistens auch noch gut an.

Schwer im Magen liegt eher dieser Sättigungsfaktor. Nach dem Erfolg von Modern Warfare hat sich das Setting der Gegenwart bis nahen Zukunft in einem Affentempo totgespielt. Und dass Infinity Ward, wie schon erwähnt, einfach Spielelemente recyclet, statt wie bei Teil 1 neue Akzente zu setzen, zieht den Schlussstrich unter der Reihe nur noch dicker.

Mit der Zeit wurde aus „Modern“ eben doch das intransitive Verb zum Substantiv „Moder„.

Ich bin mir sicher, das kann kein Zufall sein…

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