Gran Turismo und ich
Seitdem wir eine Playstation im Haus haben, ist das mit Gran Turismo und mir mehr so eine Hassliebe, wenn es um Racing Sims geht. Es liegt wahrscheinlich aber weniger an GT 7 als an mir. Das Spiel selber macht nicht alles richtig, aber doch vieles. Immerhin habe ich im letzten Jahr fast 50 Stunden gespielt. Was für meine Racing Sim-Statistik okay ist, aber nicht überragend. Ins weniger tolle F1 22 habe ich immerhin über 90 Stunden versenkt.
Grind, grind, grind… oder Cash
Da wäre zum einen die Sache mit dem Grind. Das Spiel ist unfassbar umfangreich was Autos und Strecken angeht. Ist man aber mal durch den Pseudo-Story-Modus mit den Menübüchern halbwegs durch, dann tut sich ein gähnendes Loch auf, wenn man nicht gerade in die wilde Welt des Online-Racings eintauchen möchte. Es fehlt einem an Kohle für neue Autos und Upgrades und an einem roten Faden um halbwegs geführt eben jene Credits zu verdienen. Die Folge ist zielloses umherstreifen. Warum auch immer bleibt da bei mir echt der Spaß auf der Strecke.
Wer keine Bock auf Grind hat, kann natürlich auch das liebe Geld sprechen lassen und gegen Echtgeld virtuelle Credits kaufen. Auch dass ist, neben den gefakten Lootboxen, immer noch ein großer Kritikpunkt am Spiel. Zusammen mit FOMO bei „Nur noch wenigen Fahrzeugen“ im Shop ist das eine ganz böse Kombination und hat das Spiel eigentlich auch nicht nötig. Wir reden hier immerhin von einem virtuellen Fuhrpark. Keine Teileknappheit oder ähnliches. Und wer meint, mit seinem virtuellen Fuhrpark angeben zu können, der hat meiner Meinung nach noch ganz andere Probleme…
Me vs. Controller
Frustrierend ist für mich auch eine Renn-Sim (oder ein Spiel, dass am Rande der Renn-Sim kratzt…) mit einem Controller zu spielen. Ja, wahrscheinlich fehlt mir da einfach der Skill mit den adaptiven Triggern und dem Stick das Auto sauber um die Kurve zu zirkeln, aber es hat ja Gründe, warum ich alles in der Nähe einer Sim mit Lenkrad und Pedale spiele. Trailbraking kann ich mit den Füßen halt besser als mit dem Zeigefinger. Das merke ich immer dann, wenn mir das Spiel Ziele setzt. Zum Beispiel beim Time Trial. Mensch und Maschine gegen die Uhr. Manchmal auch Mensch gegen Uhr und Maschine. In den meisten Fällen auch ich gegen die Bestzeiten eines Kollegen. Da man ich im Büro sieht sitzt der Ehrgeiz hier besonders tief.
Spätestens da kommt es dann auf Präzision an. Und das kann ich mit Controller nicht. Controller kann ich bei Arcade Racern wie Forza Horizon oder Need for Speed. Bei allem anderem bin ich wie ein betrunkener Waschbär. Und die Zeiten entsprechend mies. Was nicht heißt, dass ich mit einem Lenkrad grandiose Zeiten abliefere.
Dass ich bei einem Time Trial Gold geschafft habe, hat mich schon sehr stolz gemacht. Und das mit nur anderthalb Sekunden Rückstand auf den weltweit Führenden.
Im Normalfall, so ehrlich muss man dann doch sein, hänge ich realistisch knapp zwischen Bronze und Silber fest. Auch stark abhängig davon welches Fahrzeug gefordert ist. Ein Hotlap sieht bei mir also eher so aus:
Die Runde, die für Silber gereicht hat, offenbart auf den ersten Blick schon die ein oder andere Schwäche. An vielen Stellen zu spät dran oder zu weit weg vom Curb. Schaut man sich dann Tutorials auf YouTube an, merkt man, wie weit ich mit einer mittleren 1:53er-Zeit von „Gut“ weg bin. Wie Menschen hier noch fünf (!) Sekunden mehr rausholen ist mir ein echtes Rätsel und wahrscheinlich nur mit sehr sehr sehr viel mehr Übung zu erklären. In so fern versuche ich einfach weiterhin meinen Kollegen zu schlagen.
Denn bei allen Schwachstellen bei und beim Drumherum von Gran Turismo kann man eines nicht leugnen, dass Spiel sieht einfach unfassbar gut aus. Und am Ende kann das Spiel auch nichts für meinen fehlenden Skill.
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