Wir ‚aben kein Probläm mit die Schiedsrischtär

Über Schiedsrichter meckert man nicht.

Zumindest normalerweise und als Verein würde man wahrscheinlich auch mehr als nur einen kleinen Rüffel von der Basketball-Liga bekommen, wenn man sich außerhalb des Platzes als offizieller über die Leistung (oder auch Nicht-Leistung) der drei Unparteiischen auf dem Spielfeld äußern würde.

Als Fan ist einem das ja aber unbenommen, seinen subjektiven Eindruck kund zu tun. Und der ist nicht einmal so, dass ich sagen könnte

Die pfeifen immer gegen uns!

Nein, es ist mehr so ein subjetives grummeln, dass sich bei mir seit ungefähr Oktober einstellt, wenn ich Spiele live oder im Fernsehen sehe.

Der Idealfall sieht doch zum Thema Schiedsrichter so aus:

Man bemerkt sie nicht.

Sie pfeifen, wenn es unfair, unsportlich oder nicht regelkonform ist und ziehen für die komplette Spielzeit ihren Stiefel einfach durch. Auf für oder gegen beide Seiten. Das mag in manchen Situationen kleinlich wirken, aber wenn sie es konsequent durchziehen, dann ist es eben ihr Stil und keiner kann was gegen sagen.

Kritisch wird es immer dann, wenn diese Pfiffe manchmal kommen und dann wieder ausbleiben oder, im schlimmsten Fall, ein ganzes Spiel entscheiden.

Letzteres konnte man im Februar binnen Wochenfrist bei den Bayern beobachten: Erst ist es ein Pfiff für die Bayern, der den Würzburgern die letzte Chance raubt, eine Woche später ist es ein falscher Pfiff gegen die Bayern, der am Ende Bremerhaven jubeln lässt.

Und gestern Abend war es eben dann wieder gegen Bremerhaven wo man bei manchen Entscheidungen der Schiedsrichter als Zuschauer einfach nicht mehr mitkommt. Erst wird jede Kleinigkeit gepfiffen, schon nach wenigen Minuten mit technischen Fouls gegen die Bank gedroht, weil der Coach die Coachingzone minimal verlassen hat, Pfiffe kommen sehr spät. Das wäre doof gewesen, wenn es denn den ganzen Abend so weitergegangen wäre, hätte man aber eben als deren Linie verstehen können.

Ging es aber eben nicht. Neben den gepfiffenen Kleinigkeiten wurde auf beiden Seiten auch viel übersehen. Da waren schon mal Einlagen aus dem Kunstturnen dabei wo ich mich frage ob das nach so Regelkonform war, es wurden Furchen mit dem Standbein ins Parkett gezogen ohne dass jemand pfiff, die Tatsache, dass Spieler sich nicht auf magische Art und Weise in Luft auflösen können oder beim laufen die Beine anheben um nicht facefirst in den Boden zu beißen wurden negativ ausgelegt. Bei letzterem sogar als unsportlich.

Besonders bezeichnend fand ich dann eine Szene zum Schluss, als die ganze Halle eh schon stinksauer war und die Schiedsrichter ein Foul an Jason Boone pfiffen. Freiwürfe sollte es geben.

Also stellten sich die Spieler um den Korb auf und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Boone wirft den ersten und verwirft. So weit, so normal… Was dann folgte, kann man nur noch als bizarr bezeichnen und rational irgendwie nicht so wirklich erklären. Verwirrung macht sich breit. Sekundenlang ist unklar, ob es nun ein unsportliches Foul oder ein normales Foul war. Und zwar bei Spielern, Trainern, den offiziellen und scheinbar auch bei den Schiedsrichtern. Statt die Situation besonnen zu klären wird von deren Seite vor allem auf eines hingewiesen: Die Coachingzone, die der Trainer verlassen hatte um sich beim Kampfgericht über den Stand zu erkundigen.

Ein bisschen klar Kommunikation und das ganze wäre wohl nicht passiert.

Gegen Ende war auch klar auf was das Spiel hinauslaufen würde: Bremerhaven liegt knapp hinten und wird die Uhr mit Fouls und Freiwürfen bearbeiten. Das weiß ich, das weiß jeder Spieler, das sollten auch die Schiedsrichter wissen.

Im Normalfall sieht das dann so aus: Einwurf Mannschaft A und bevor der Spieler die Linie überquert hat, kommt schon der Pfiff weil jemand von Mannschaft B hingefasst hat. Freiwürfe für Mannschaft A und Ballbesitz für B. Weder sonderlich innovativ noch überraschend.

Gestern sah das so aus:

Die Bremerhavener haben es mit anfassen, anschubsen und rempeln probiert und das Pfiff des Schiedsrichters, der zwei Meter daneben stand blieb aus. Sekunden verrinnen, die Bremerhaven vielleicht fehlen. Letztlich musste Kone Robinson schon fast auf den Rücken springen um endlich das Foul zu bekommen.

Letztlich haben die Kommentatoren des Spiels ALBA gegen Würzburg das letztes Wochenende ganz gut zusammengefasst

Lass uns über was anderes reden.

Und das sollte wohl nicht fallen, wenn man sich als Ziel gesetzt hat, die beste Liga Europas zu werden.

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