u(no)Play
Am Anfang war es ja noch eine gute Idee.
Man wappnete sich bei Ubisoft gegen die illegalen Versionen und bot dem ehrlichen Kunden dafür immer eine aktuelle Version seines Spiels. Keine Suche mehr nach dem aktuellen Patch sondern schlicht und ergreifend immer ein aktuelles Spiel. Wie man es zum Beispiel auch von Blizzard schon kannte. Damals hieß das Ding noch „Ubisoft Game Launcher“ und war trotzdem kein Garant dafür dass es nicht doch die eine oder andere illegale Version ins Netz geschafft hat. Die Tricks, das Ding auszuhebeln waren denkbar einfach und werden hier sicher nicht erklärt.
Eines schönen Tages ist wohl auch jemand bei Ubisoft auf diesen Trichter gekommen und fortan gab es Spiele nur noch mit der verschärften Version des Game-Launchers und weil’s hip war, packte man das auch noch mit einem tollen interaktiven Dienst zusammen, den man uPlay nannte. Was bei Steam funktioniert, kann ja bei Ubi so falsch nicht sein. Dachte man sich bei Ubi… und zog sich den Zorn der Spieler zu, die fortan Anno und Siedler nicht mehr offline spielen konnten sondern „always on“ sein mussten.
Vor kurzem muss irgendwer dann Ubisoft auch von dieser Cloud erzählt haben, von der alle jetzt so oft sprechen, und dass es da erfolgreiche Spiele gibt, die via Steam z.B. ihre Savegames einfach in dieser Cloud ablegen.
Nun, dachte man sich wohl bei Ubi, was die bei Steam können, können wir auch und aktualisierten mal schnell ihren Game Launcher erneut. Ich kann jetzt also meine Spiele, die ich schon erworben habe, immer und überall auf jedem Rechner installieren und habe auch immer mein Savegame dabei. Super, dachte man sich bei Ubi, da werden sich die Spieler freuen…
…aber die Spieler waren unwillig und wütend. Die Ubiisten waren nämlich scheinbar so stolz auf ihre Spiele, dass sie der Meinung waren, dass man doch alles mal von vorne erleben sollte. Stunden in Assassin’s Creed oder SplinterCell wurden schlicht und ergreifend ignoriert. Warum? Naja, man hat wohl vergessen beim Update die bis dato lokalen Savegames in diese ominöse Cloud zu transferieren oder, dank neuem Speicherort, wenigstens auf der Festplatte des Spielers umzuparken.
So kam es wie es kommen musste: Vier Stunden SplinterCell waren erstmal weg. Kein Continue Story sondern nur New Game. Dezenter Brechreiz machte sich in meinem Rachen breit. Denn so toll, dass man alles dreimal spielen will, also noch dreimal öfter als die 10 Mal die man an jeder Ecke eh schon braucht, war SplinterCell dann auch wieder nicht. Von Menschen, die ihren AC-Fortschritt vermissten mal ganz zu schweigen…
Hilfe war eher dürftig und am Ende haben im offziellen Ubi-Forum mal wieder Spieler Spielern geholfen statt anders.
Der Weg, der bei mir funktioniert hat war folgender:
Erstmal habe ich in den Optionen das ganze Cloud und SocialMedia-Zeug deaktiviert.
Dann habe ich meine alten Spielstände gesucht.
Alte Spielstände liegen unter:
…/Users/{$Username}/AppData/Local/Ubisoft Game Launcher/savegame_storage… und dann etwas kryptisches und eine Zahl.
Das was man da findet, kann man in den neuen Game Launcher kopieren, der unter
…/Program Files/Ubisoft/Ubisoft Game Launcher/savegames… was kryptisches und eine Zahl liegt.
Startet man das Spiel dann neu (und schließt vorher vielleicht über den Taskmanager noch uPlay), kann man auf einmal seine Savegames wieder verwenden.
Es ist also nicht alles verloren.
Und, liebe Leute bei Ubisoft, auch wenn es ganz hipper Scheiß ist, konzentriert euch doch einfach auf’s Spiele machen statt da noch ein großes Netzwerk außenrum zu bauen, dass dann nur Schererein macht. Überlasst das doch Leuten die sich damit auskennen und damit auch irgendwie besser umgehen können als ihr.
Ich will doch nur spielen!
2 Comments
Kommentare sind geschlossen.
Ach Mist, bei der Überschrift hatte ich gehofft es geht ums Uno spielen :(
UNO sollte man auf jeden Fall spielen!