Krieg im kalten Norden

Krieg im kalten Norden

Es ist das Jahr 2112.

Der Rasen des Weißen Hauses wird durch eine gewaltige Explosion umgepflügt. Wahrscheinlich bekommt in diesem Moment ein Gärtner einen Zusammenbruch.

Kurze Zeit später regnet es in Kanada. Dicke Tropfen auf denen mit großen Buchstaben „USAF“ steht und die eine Metropole nach der anderen dem Erdboden gleich machen.

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Dieses Mal sind es also nicht die Terroristen die Bösen, sondern die aus dem kalten Norden (Nein, nicht jenseits der Mauer…)

Das erste Mal bin ich auf das Buch aufmerksam geworden am Gratis Comic Tag dieses Jahr, wo es das erste Kapitel kostenlos gab und ich war vom Szenario und dem Cliffhanger total angefixt. Dass das Buch erst letzte Woche dann erschienen ist, war nicht schlimm.

Also bin ich Samstag in Saarbrücken beim X-Comics fremdgegangen und hab das gute Stück gleich mitgenommen. Auf 144 Seiten erzählen Brian K. Vaughn und Steve Skroce (den Crosscult auf ihrer Seite übrigens falsch geschrieben haben…) dann die ganze Geschichte des kalten Krieges zwischen den USA und Kanada.

Dachte ich zumindest. Denn vieles bleibt auf den 144 Seiten im Dunkeln. Zum Beispiel warum Kanada die USA überhaupt angegriffen haben. Oder ob das überhaupt der Wahrheit entspricht. Dazu kommt, dass auch nur am Rande, wenn überhaupt außerhalb des Klappentextes, darauf eingegangen wird, warum die USA das Wasser brauchen. Denn es geht hier nicht um einen Krieg ums Öl sondern ums Trinkwasser der Kanadier. Und was der Rest der Welt davon überhaupt mitbekommt, ist vollkommen offen. Die USA und China scheinen sich zumindest in letzter Zeit auch nicht so friedlich gesonnen gewesen zu sein.

Alles in allem wirkt der Werk mehr wie ein Fragment oder ein etwas zu lang geratenes Storyboard denn eine abgeschlossene Geschichte. Da hätte ich mir schon ein bisschen mehr Futter erwartet. Optisch ist das ganze sehr schön anzusehen. Vor allem, wenn man auf Schnee steht. Denn davon gibt es viel. Sehr viel. Und ein bisschen französisch sollte man auch können. Sonst ist man an einigen Stellen auf dem Level von „Ich bin Groot“ wenn eine der Hauptcharaktere den Mund aufmacht.

Generell war das Buch für 25 € sicher kein Griff in den Schnee, aber ich hatte mir eindeutig mehr davon versprochen. Ich sehe es einfach mal als quersubventionierung anderer Werke von Crosscult.

We stand on Guard
Vaughn / Skroce

Crosscult
144 Seiten
25 €
Zum Beispiel hier beim Comicdealer

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