Braiiiiiiiiiiiiiiins… – Married with Zombies

Für die Freunde der seichten Unterhaltung und des eher hirnlosen vor sich hinvegitierens jenseits aller bekannter Hirnaktivität, gibt es heute mal wieder was vom Bücherstapel.

Seattle, Heimat von Starbucks und des zweiköpfigen Eichhörnchens. Eine Insel des Friedens und der Freude im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Aber nicht für Sarah und David. Die beiden haben ein Problem. Ein massives Ehe-Problem, weshalb sie sich auch auf dem Weg zu ihrem Paartherapeuten befinden um das Problem in den Griff zu bekommen. Doch dann ist der Parkhauswächter nicht da, die Sekretärin glänzt durch Abwesenheit und das Paar vor ihnen überzieht mal wieder. Als ob die beiden nicht schon Probleme genug hätten…

Hatten sie nicht. Zumindest solange nicht, bis sie entdecken, dass ihre Therapeutin grad dabei ist das Paar vor ihnen sprichwörtlich zu vernaschen. Als dann doch noch die Sekretärin auftaucht und ihnen an den Kopf will, haben die beiden immer noch nicht ganz realisiert, dass sie ein weitaus größeres und zahlreicheres Problem haben als nur ihre Eheprobleme: In Seattle ist ein Virus ausgebrochen und verwandelt alle die noch bei Hirn sind mit einem Biss in kürzester Zeit in hirnlose Zombies.

Was liegt also näher als sich bis an die Zähne zu bewaffnen und die Flucht aus der Stadt anzutreten. Raus auf’s Land zu Davids Schwester.

Married with Zombies ist ein Splatter-Roadtrip aus der Sicht von Sarah erzählt. Die Szenen, die beschrieben werden triefen teilweise nur so vor Klischee. Und jeder der schon einmal Shaun of the Dead, Zombieland oder auch nur einen der …of the Dead-Filme gesehen hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Das schöne: Die Autorin macht keinen Hehl draus sondern legt ihren Charakteren im abschließende Interview noch die entsprechenden Worte in den Mund, die genau auf diese Filme als „Vorbereitung“ hinweisen. Langweilig werden die Szenen deswegen trotzdem nicht. Sie sind, auch wenn es blutig zugeht, immer sehr skurril zu lesen.

Wer jetzt schon abwinkt und denkt dass es sich hier wieder nur um ein weiteres Stück hirnloser Literatur handelt, der irrt. Married with Zombies dreht sich immer mehr und immer direkter darum, wie man es schafft eine Beziehung zu kitten ohne teure Therapie-Sitzungen. Schon die Kapitelüberschriften sind immer wieder kleine Denkanstöße und haben mir jedes Mal wieder ein Schmunzeln entlockt.

Abzüge gibt es leider für den Schluss. Ja, ich weiß, es ist eine Reihe (Living with the Dead) aber das Ende ist trotzdem zu schnell und irgendwie zu gewollt. Nicht einmal vorhersehbar, aber wenn zu schnell liest hat man es schon fast verpasst. Sorry, aber selbst bei Serientiteln wie den Büchern aus der Star Wars Reihe habe ich schon geschlossenere Romanenden gesehen ohne dass die Reihe davon irgendwie unterbrochen wurde.

Sicher nicht uninteressant, weil es ja eine englischsprachige Ausgabe ist: Ich fand‘ dass es locker zu lesen ging. Hatte das Buch innerhalb weniger Tage ohne Probleme durch.

Fazit:

Kurzweiliges Zombiefutter mit einem Hauch von Tiefgang für den kleinen Hunger nach Hirn zwischendurch.

Also alles in allem dreieinhalb Braiiiiiiiiiiiiiiiiins von fünf.

Married with Zombies
Jesse Petersen

272 Seiten
ISBN: 978-0316102865
Preis: 6-9 € (Englisches Buch ohne Buchpreisbindung)

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