Der Blechmann
Wenn’s um Star Wars geht, les ich ja auch mal Sekundärliteratur. Die großformatigen Bilderbücher mit allerlei Bildern von Kostümen und Hintergrundinfos sind ein Traum. Gerade als Cosplayer kann man da ziemlich ins Schwärmen kommen.
Schwieriger wird es aber, wenn es dann ums geschriebene Wort geht. Vor ein paar Jahren hab ich eines über die Hintergründe der Entstehungsgeschichte von Star Wars gelesen und es hat schon ein bisschen den Zauber angekratzt. Jetzt dann also das Buch „I am C-3PO“ von Anthony Daniels.
Zur Zeit gibt es das Buch nur auf Englisch, was erstmal kein Problem ist. 25€ für 272 Seiten war mir dann aber doch zu teuer und so hab ich zur immer noch 12 € teuren eBook-Version gegriffen.
Sowohl inhaltlich wie auch technisch kann man sich das Buch sparen. Große Teile der Biografie lassen sich mit folgenden Kernsätzen zusammenfassen:
- Ich finde es doof, dass mich keiner erkennt weil ich eine Vollkörper-Kostüm trage
- Ich hasse das Kostüm, weil es unbequem ist und mich keiner erkennt
- Ich bin immer froh, wenn Star Wars rum ist, weil ich dann das Kostüm, in dem mich keiner erkennt, nicht mehr tragen muss
- Aber eigentlich mag ich mein Alter Ego und niemand darf blöde Sachen mit ihm anstellen
Und das, in Variationen, über weite Teile des Buchs. Da hatte ich mir irgendwie mehr erwartet. War aber eben nicht. Man bekommt den Eindruck dass hier ein eigentlich liebenswerter Mensch, zumindest kommt es bei den beschriebenen menschlichen Interaktionen so rüber, sehr verbittert über seine Rolle ist und eigentlich das Gefühl hat, gar nicht dazu zu gehören. Literarisch keine hohe Kunst und inhaltlich, wie gesagt, sehr repetitiv.
Und dann wäre da noch die Sache mit dem eBook, die sich eigentlich in einem Satz zusammenfassen lässt:
Was zur Hölle haben die bei DK gemacht?
Ich glaube, ich habe noch nie so ein schlechtes eBook (also echtes eBook, kein PDF) gehabt.
Erstmal hat das eBook statt den 272 Print-Seiten 608 digitale Seiten. Ist halt so und noch nicht so schlimm. Dann hat das Buch mit ein paar Bilder immerhin 23 MB. Auch das nicht weiter schlimm, kann passieren…
Aber dann: Statt der „echten“ 50 Kapitel mit 50 echten Überschriften hast man das hier gemacht:
Was wahrscheinlich der Grund ist, warum mein eBook-Reader mehrfach selbstmörderisch ohne jegliches System komplett und minutenlang über die Klippe gesprungen ist. Ich gebe auch offen zu, dass das zum Lesevergnügen nicht gerade positiv beigetragen hat. Vor allem wenn nach dem Copyright ein verlinktes Verzeichnis mit allen Kapiteln kommt. Ich habe in meiner Verzweiflung dann mit mehr Rechenpower schon auf dem iPad gelesen. Mit dem Erfolg dass ich bei jedem Scrollen mangels Kapitel zurückgestürzt bin zum Anfang des Buches. Danke auch, ich war ja nur auf Seite 300. Blättere ich jetzt 100 Seiten vor oder 80 Seiten zurück vom letzten „Kapitel“. Ich versteh es einfach nicht.
Fazit: Das Buch ist ganz nett, wer es aber einfach links liegen lässt verpasst nicht wirklich was.
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