Keine 50 Cent für Theo Zwanziger

Auch wenn ich Club-Fan bin, es ist tragisch was da am Wochenende in Köln passiert ist. Aus welchen Gründen auch immer. Seine Sache, die die Öffentlichkeit nichts angeht. Die Umstände die sich daraus für die Mainzer und Kölner Fans ergeben haben, sind sicherlich bedauerlich, aber eher zweitrangig.

Schlimmer fand ich die Pressekonferenz die der DFB-Präsident danach abgehalten hat.

Erstmal: Warum braucht es überhaupt eine PK? Hätte man nicht einfach sagen können dass es ein Unfall war und der Schiedsrichter leider verhindert ist? Was passiert ist, ist doch letztlich die Privatsache der betreffenden Person. Schon allein aus Gründen des Werther-Effekts verbietet es sich doch schon vom gesunden Menschenverstand her, auch nur ein Wort mehr darüber zu verlieren.

Aber nein, ein Theo Zwanziger muss sich vor die Kameras setzen. Und was dann kam, war schon ein bisschen Panne.

Da war die Rede davon, dass er einer der besten sei, den das deutsche Schiedsrichterwesen zu bieten hat.

Hat man bis gestern Mittag nach dem Name gegooglet, ist man auf eher andere Sachen gestoßen:

Dass er unter anderem auf absehbare Zeit kein Spiel der Nürnberger mehr pfeifen wird, dass es ähnliche Stimmen aus dem Lager der Gladbacher und der Hamburger gibt, dass er erst kürzlich als FIFA-Referee degradiert wurde, was eben nicht für einen aktiven Rücktritt spricht sondern eher für eine zwangsweise Rücktretung. Und dass er mehrfach von den Spielern der Liga zum schlechtesten Schiedsrichter gewählt wurde. Alles nicht unbedingt Attribute, die ich mit „Einem unserer Besten“ verbinde.

Die Anspielung auf den „Druck von anderer als der sportlichen Seite“ und damit der subtile Hinweis auf den Steuerskandal, der grad unter den Schiedsrichtern die Runde macht, war auch mehr als haltlos. Rafati hat damit nämlich gar nichts zu tun und taucht auf keiner Liste auf. Und sorry, wer 100 000 € auf Konten in Liechtenstein auf die Seite schafft, der braucht sich nicht wundern oder beschweren wenn er „Druck von anderer Seite bekommt“.

Schön war auch, dass uns Theo Zwanziger nicht mit Details der Schilderungen der Assistenten belästigen wollte, aber im gleichen Atemzug davon redet, dass viel Blut zu sehen war. Spätestens hier hatte ich den Wunsch, dass die ARD die Übertragung abbricht und man ihm doch bitte das Mikro wegnehmen möge. Berichterstattung ja, aber was soll das?

Den aus meiner Sicht sinnvollsten Satz hat gestern der Mainzer Manager von sich gegeben:

Manchmal ist weniger sagen einfach mehr!

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