Der neue Mitbewohner

Der neue Mitbewohner

Jetzt ist es also passiert.

In unserem Haus ist ein echtes Apple-Gerät eingezogen. Hielt bisher mein iPod touch allein die Stellung und war in letzter Zeit auch immer weniger dauerhafter Begleiter, so ist jetzt aus dienstlichen Gründen ein MacBook Pro eingezogen.

Denn wer für iOS entwickeln soll, der braucht eben Apple-Hardware. Geschickter Schachzug.

So bin ich dann eben in den Genuss gekommen nach Windows und diversen Linux-Systemen mit und ohne grafische Oberfläche, das große Unbekannte Mac OS zu testen.

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Unter der 13″-Haube stecken in meinem Fall ein Intel i7, 8 GB RAM und eine 128 GB SSD. Wer größere Brocken an Code kompilieren muss, der wird sich über sowas freuen. Wir haben den Vergleich mit einem Festplatten-Notebook mit Windows gemacht und es war der Unterschied zwischen „Schon fertig“ und „So, ich geh dann erstmal nen Kaffee holen“. Retina-Display hat es keines.

Im Grunde erstmal nichts, was es an anderer Stelle nicht auch geben würde.

Zumindest so lange wie man es mit den nackten Zahlen auf dem Papier zu tun hat. Was nämlich nach dem Druck auf den Power-Knopf passiert ist dann doch sehr anders wie bei allen anderen Systemen, die ich bisher kennengelernt habe. Innerhalb von Minuten wird man sehr unmissverständlich durch den Einrichtungsprozess geschleust um dann auf dem Desktop des MacOS zu landen.

Es geht also gar nicht so sehr um die Hardware, sondern darum wie Hardware und User miteinander interagieren. Und das ist, mit Verlaub, wirklich (fast) idiotensicher. Installationen, so denn sie nicht eh direkt aus dem AppStore durchgeführt werden, fühlen sich nicht anders an, als hätte man, trotz Download-File, eine CD eingelegt. Allerdings ohne komplizierte Installations-Menüs. Nein, alles was ich in meinsten Fällen machen muss um Software zu installieren ist das Logo in einem Install-Fenster auf den Anwendungsordner zu ziehen. Einfach so… Fertig. Deinstallieren ist genauso simpel gehalten:

Programm aus dem Anwendungsordner in den Mülleimer ziehen.

Windows würde mich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich jetzt nur die Verlinkung gelöscht habe aber das Programm noch da sei. Der Mac-User wird an dieser Stelle nicht mit solchen Spitzfindigkeiten behelligt. Es greift eben alles sehr sauber ineinander (zumindest meistens) und hinterlässt einen sehr geschlossenen und durchdachten Eindruck.

Viel Anteil an diesem Eindruck dürfte vor allem das Touchpad haben, das auch wieder ein bisschen anders ist, als das was man von normalen Touchpads so gewohnt ist. Erstmal fällt natürlich auf, dass es keine Tasten hat. Und, wer einen Blick in die Schnellstart-Anleitung geworfen hat, der wird auch wissen, dass man trotzdem alle Finger braucht. Bei mir hat es trotzdem zwei Tage gedauert, bis ich die zweite Hand vom Touchpad gelassen habe und akzeptiert habe, dass man zum klicken wirklich drücken muss und nicht nur tippen.

Multi-Touch und Touchgesten ist das Zauberwort.  Will ich scrollen, wische ich mit den Fingern über das Touchpad, als würde ich das Blatt weiterschieben. Will ich einen Rechtsklick, muss ich schon beide Finger nehmen. Kenne ich ein Wort auf einer Internetseite nicht, dann tippe ich mit drei Fingern und bekomme automatisch eine Erklärung eingeblendet. Das Gefühl, dass sich da jemand sehr viel Gedanken gemacht hat, ist allgegenwärtig und begeistert. Also mich zumindest.

Man gewöhnt sich derart schnell an diese Art der Steuerung, dass ich schon verwundert mein Windows-Notebook angeschaut habe, warum es nicht auf meine Touchgesten regiert.

Bei all der Begeisterung habe ich aber auch etwas anderes festgestellt: Es ist eben doch „nur“ ein Notebook. Kurz: Es ist ein Werkzeug. Und nicht nur um in der Griffmulde des Alugehäuses eine Bierflasche zu öffnen. Nein, es ist einfach ein Arbeitsgerät. Es kann im Grunde nicht mehr und nicht weniger als wenn ich mir ein gleichwertiges anderes Gerät gekauft hätte. Der Unterschied sind wirklich die Kleinigkeiten, die aber bei genauerem Nachdenken auch eines zeigen: Apple versteckt, für den normalen User Unnötiges, einiges.

Im ersten Moment sehe ich Finder zum Beispiel nur eine Art Favoriten-Liste aber kein echtes Laufwerk. Der Weg dahin ist schon ein bisschen komplizierter. Ich bin wirklich gespannt, wie es dann ist, wenn ich wirklich damit vollwertig arbeiten muss.

Ansonsten ist es aber ein hübsches Spielzeug.

Die Hipster, die damit im Starbucks sitzen verstehe ich trotzdem nicht. Aber ich muss ja auch damit arbeiten.

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