NaN – Not a Nerd
Ich wehre mich!
Mit Händen und Füßen dagegen ein Nerd oder Geek zu sein. Zumindest kann ich mit den beiden Begriffen so gar nichts anfangen.
Vielleicht auch aus dem Selbstverständnis heraus, dass ich einfach ich bin und nicht in eine dieser Schubladen passen möchte. Ich scheu die Kategorisierung quasi wie das Pferd das Wasserhindernis.
Nicht dass ich mittlerweile eine Mini-Armee von bemalten Figuren hätte, eine subtile Sammlung von Videospiel-Boxen, die teilweise nicht einmal mehr im Emulator zum laufen gebracht werden können oder ein, vielleicht zwei Comics, (seit neuestem auch in Tüten) neben der Sammlung von mehr oder weniger subtilen T-Shirts mit aufdrucken.
Hey, ich bin immerhin 30. Ich bin erwachsen. Ich mache sowas nicht mehr! Wer anderes behauptet, der kann das gerne mit einer meiner Nerf-Guns ausdiskutieren.
Und dann hat es mich heute doch gerissen, als ich an der Kasse meines geliebten Comicdealers stand. Immerhin ist es schon Mittwoch und Zeit sich um Informationen rund um sein Lieblingshobby zu kümmern.
Der Kunde vor mir war dann ganz stolz auf sein Fach mit zwei Fachbüchern. Eines zum Thema Raspberry Pi und das andere ein „Taschen“Buch zum Thema „Java-Programmieren für Anfänger“. Warum Taschenfachbuch? Ja, ich glaube, das Ding hatte gerade mal 400 Seiten.
Da er das Ding auch schon bezahlt hatte, sich auch als Anfänger geoutet hat (Allein dadurch ein Buch zum Thema Programmieren zu kaufen…), habe ich ihm noch den nett gemeinten Rat mit auf den Weg gegeben, dass er sich auch mal die OpenBooks von Galileo anschauen kann. Ernsthaft, liebe Anfänger, nichts ändert sich so schnell wie Software.
Zu dick war ihm das und mein innerer Nerd (Jetzt habe ich das Wort doch gebraucht) hat laut gelacht. Zum Glück nur innerlich. Auch die Ausflüchte, dass sich ja an den Grundlagen der Objektorientierten Programmierung nichts geändert hat, brachte den kleinen zum lachen. Dass Dinge wie Annotations und Dependency Injection irgendwas an der Art zu programmieren geändert haben, halten auch andere Leute noch für ein Gerücht.
Dass ich damit nur noch 4 Zeilen statt 40 Zeilen in vielen Fällen schreiben muss, ist da eher Nebensache…
Ich glaube, es war nicht zu überhören, dass ich wohl mehr als die Grundlagen dieser so schicken Programmiersprache beherrsche. Was ich denn dann in der Freizeit machen würde, wenn ich das beruflich mache…
Was sinnvolles. Was zum anfassen…
Sprach’s und verschwand freundlich grüßend aus dem Laden.
Nein, ich bin kein Nerd…
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