Der Portwein aus Porto Franconia

Der Portwein aus Porto Franconia

Augenklappe, Holzbein und ein grimmiges Arrrrr!

Das wären noch vor ein paar Wochen meine spontanen Assoziationen zum Thema Portwein gewesen: Piraten in einer Hafenspelunke.

Glücklicherweise bin ich in der Familie weder der Experte für Geschichte, christliche Seefahrt und auch erst Recht nicht beim Thema Wein. Nein, dafür habe ich andere Spezialisten. Zwei davon sind mein Onkel Reinhold und mein Cousin Thomas Hillerich, die in Erlenbach am Main ihren eigenen Weinbau haben.

Die beiden haben bei einer Reise ins portugiesische  Douro-Tal entdeckt, dass es zwischen den Weinlagen dort, die die Grundlage für den Portwein bilden und den Lagen am Untermain sehr viele Gemeinsamkeiten gibt. Genügend Gemeinsamkeiten um das Experiment „Portwein made in Franken“ in Angriff zu nehmen.

Was letztes Jahr im Herbst bei der Lese begann wurde schließlich als erster fränkischer Portwein offiziell bestätigt und  kann man jetzt in schicken schwarzen Flaschen bewundern und auch genossen werden. Genießen ist dabei auf jeden Fall wörtlich zu nehmen. Denn nicht nur die limitierte Auflage von 400 Halbliterflaschen sondern auch der Alkoholgehalt von 19,5 % halten einen schon so dazu an, sich jeden der rubinroten Tropfen genüsslich auf der Zunge zergehen zu lassen.

Genießen ist überhaupt das passende Stichwort. Ich bin, wie schon erwähnt, kein Weinspezialist, und kann deshalb auf die Details wahrscheinlich nur ungenügend eingehen, aber ich muss allen Stimmen Recht geben, die sagen er würde eine leichte Kirschnote haben, ohne dass überhaupt nur Kirsche drin wäre. Zumindest soweit ich das verstanden habe…

Was läge da also näher als sich selber zwei Flaschen zu sichern, Robert, dem Wirt unserer Bloggerstammkneipe „Gehrings“ diese Rarität anzubieten, der vereinten Bloggerrunde dann das Glas unter die Nase zu halten und gespannt auf das Urteil unseres Weinliebhabers und Bloggerkönigs Ralf abzuwarten?

Nichts!

Und genau deswegen habe ich es auch in genau dieser Reihenfolge getan. Das Urteil ist eindeutig ausgefallen! Begeisterung durch die Bank. Da das Schätzchen etwas ganz besonderes ist, bleibt es ganz besonderen Gästen vorbehalten, die sich nächstes Jahr wahrscheinlich die Finger nach der neuen Auflage lecken werden.

Roberts Urteil ging sogar soweit, dass der echte Portwein dagegen kalter Kaffee wäre.

Allerdings muss ich die Hoffnungen an dieser Stelle ein bisschen einbremsen. In ganz Würzburg gibt es nur drei Flaschen und wer selber noch eine haben will, der muss schon verdammt fix sein.

Alternativ kann ich jedem nur das Hoffest bei den Hillerichs ans Herz legen. Da kann vom 27.7. bis 3.8. in der Klingenberger Straße 16 in Erlenbach am Main, sicher noch der eine oder andere Tropfen probiert und gefachsimpelt werden. Natürlich auch vom und über den restlichen Wein.

Ich werde jetzt wahrscheinlich ein Schloss an meine Vitrine machen… Nicht dass mir da was wegkommt!

 

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